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Meilenstein in der Saatgutdesinfektion ohne Chemie

Die aktive Dampfbehandlung mittels des MultiCoater CM HySeed bio befreit Saatgut effektiv von verschiedensten Saatgutpathogenen – ohne den Einsatz von Chemie. Neben einschlägigen Laborergebnissen konnte die Wirksamkeit nun auch durch das Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen nachgewiesen werden. Die Überprüfung erfolgte dabei nach allgemeingültigen Anerkennungsregeln zur Prüfung von Pflanzenschutzmitteln.

Die Landwirtschaft ist auf gesicherte Erträge angewiesen. Aus diesem Grunde wird Saatgut herkömmlich chemisch gebeizt, um es vor am Saatgut anhaftenden und im Boden vorkommenden Krankheitserregern zu schützen. Das sichert das Einkommen der Produzenten und die Preise für die Verbraucher. Jedoch stehen diese chemischen Beizen nicht mehr in vollem Umfang zur Verfügung. Viele Zulassungen laufen aus, weniger Neuzulassungen von chemischen Beizen sind zu verzeichnen, verordnete Obergrenzen der Beizaufwandmengen führen zu Wirkungslücken, und die Mehrheit der Bevölkerung lehnt den Einsatz der chemischen Beizen ab. 

„Wir als führender Hersteller der konventionellen Beiztechnik sind unseren Kunden gegenüber verpflichtet, ihnen eine effektive Alternative zur chemischen Beizung  an die Hand zu geben“, sagte Mark Scholze (CEO, PETKUS) schon vor mehr als 8 Jahren und gab so den Startschuss für die Produktentwicklung der MultiCoater CM HySeed bio-Anlagentechnik in der Röber Institut GmbH. Die neu entwickelte Technologie kombiniert die langjährige Erfahrung von PETKUS im Bereich der Maschinenentwicklung mit agrarwissenschaftlichem und mikrobiellem Know-how. So entstand eine neuartige, auf aktiver Dampfbehandlung basierende, universell einsatzbare Anlage zur Saatgutbehandlung.

 „Wir konnten bis jetzt fast allen Saatgutpathogenen mit einer sehr hohen Effizienz zu Leibe rücken. Umfangreiche Laboranalysen belegen dies“, sagt Dr. Doreen Thoren (Agrarwissenschaftlerin und Projektverantwortliche, Röber Institut GmbH). Wichtig bei der Prozessführung sind die genauen Einstellungen der Temperaturen und der Einwirkzeiten und die darauf abgestimmte Trocknung, um Infektionen punktgenau zu bekämpfen und die Keimfähigkeit nicht negativ zu beeinflussen. „Durch die schonende Saatgutbehandlung und die effiziente Abtötung der Saatgutpathogene können wir die Keimfähigkeit und die Triebkraft nachweislich anheben“, sagt Dr. Ineke Wijkamp (Mikrobiologin, PETKUS Selecta).

Neben umfangreichen Laboranalysen in externen Laboren fand nun auch die Überprüfung des Behandlungserfolges durch das Pflanzenschutzamt der Landwirtschaftskammer Niedersachsen statt.  Die Überprüfung erfolgte nach allgemeingültigen Anerkennungsregeln zur Prüfung von Pflanzenschutzmitteln. Das hebt die Ergebnisse auf ein neues Niveau. Die HySeed bio-Behandlung wurde hier mit dem chemischen Beizmittel Vibrance Trio verglichen. Untersucht wurde die Wirksamkeit des HySeed bio Verfahrens auf die saatgutübertragbaren Krankheiten Fusarium culmorum und Schneeschimmel im Weizen. Neben der chemischen Behandlung mit Vibrance Trio und der HySeed bio Dampfbehandlung wurde natürlich auch die unbehandelte Kontrolle zum Vergleich getestet.  Das behandelte und das unbehandelte Saatgut wurde im Gewächshaus in Erde überführt und unter kühlen Bedingungen angezogen. Die gesamte Versuchsdauer betrug beim Schneeschimmelversuch 56 Tage, beim Fusarium culmorum-Versuch 33 Tage. Der Gewächshausversuch erfolgte in vierfacher Wiederholung. 

Die HySeed bio-Behandlung zeigt im Vergleich zur chemischen Beizung mit Vibrance Trio vergleichbare Ergebnisse in der Wirksamkeit. Der Nutzen der HySeed bio Behandlung im Vergleich zur unbehandelten Kontrolle geht hieraus deutlich hervor. Durch die aktive Dampfbehandlung entsteht  gesundes Saatgut, das wiederum einen gesunden Auflauf der Getreidepflanzen bewirkt. Eine effektive Bekämpfung von samenbürtigen Pathogenen ist somit Voraussetzung für eine gesunde und ertragreiche Bestandsentwicklung.

„Auch beim Mais, der einen hohen Infektionsdruck mit Fusarium spezies aufwies,  konnten wir eindeutig belegen, dass wir im Vergleich zur chemischen Beizung (mit Maxim XL) nicht nur auf Augenhöhe, sondern sogar noch bessere Reduktionen der Saatgutpathogene erzielen konnten. Nun haben wir auch belastbare Daten beim Weizen“, sagt Dr. Doreen Thoren.

Die Multicoater CM HySeed bio-Anlagentechnik umfasst auch die Möglichkeit zur Durchführung von weiteren Zusatzapplikationen. Diese können vielfältiger Natur sein, beispielsweise können Mikronährstoffe, Biostimulantien, effektive Mikroorganismen mit fungiziden Eigenschaften, aber auch chemische Wirkstoffe (mit ggf. geringerem Mitteleinsatz) auf das Saatgut aufgebracht werden.   

„Das neu entwickelte Verfahren stößt auf großes Interesse bei Anwendern aus dem Saatgutbereich. Wir sind sicher, dass wir mit diesem Verfahren eine Lösung präsentieren, die viele Vorteile für die Umwelt und die Landwirtschaft bietet und vor allem zukunftweisend ist“, sagt Dr. Khaled Raed  (CIO, PETKUS).

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